Frühlingswanderung im Zschoner Grund mit dem BUND

Über den Feldweg nach Podemus

Manchmal sind wir auch ganz spontan 🙂 Heute früh habe ich die Ankündigung der naturkundlichen Frühlingswanderung durch den Zschoner Grund gelesen.  Da DHL so freundlich war und das erwartete Paket schon kurz nach 9 Uhr ins Weltcafé geliefert hat, sind wir losgespurtet. Mit der Linie 7 zur Gleisschleife in Pennrich. Gut 30 Mitwanderer hatten sich dort bereits um 10 Uhr eingefunden.

Die Regionalgruppe Dresden des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat diese kostenfreie Führung angeboten. Frau Ramona Hodam hat sich detailiert zum Thema Essbare Natur und Zschoner Grund vorbereitet. Herr Frank Siegert hat Ergänzungen beigesteuert, z.B. zum Status von Landschaftsschutzgebieten.

Im Vorwerk Podemus hat uns Frau Probst erwartet und von der Geschichte seit 1991 und den Erfolgen und den Vorzügen Ihres Bio-Betriebes erzählt. So hat man nur 45 Rinder, züchtet selbst und behält auch die männlichen Tiere. Sie stehen in einem offenen Stall und kommen damit problemlos auch bei Minusgraden klar. Wichtig seien ein trockener Liegeplatz und eine frostfreie Tränke. Das habe man aber heutzutage im Griff. Die Gülle wird gesammelt und ein Mal jährlich auf die eigenen Felder ausgebracht. Dies stinke angeblich nicht wie bei konventionellen Betrieben. Im nächsten Februar muss ich wohl mal riechen gehen 😉

Jetzt im Frühling sind die erwachsenen Rinder bereits auf der großen Wiese zwischen Podemus und der Zschoner Mühle unterwegs. Die 120 Höhenmeter machen ihnen da nichts aus.

Der Betrieb hat keinerlei Probleme mit resistenten Keimen oder Krankheiten, obwohl die Tiere nicht prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden.

Die Milch kann man mit einem eigenen Gefäß im Hofladen kaufen. Der Großteil der Milch geht aber an die Gläserne Molkerei nach Brandenburg. Bis 2007 hat man die Milch an Müller in Leppersdorf geliefert – mangels einer Alternative.

In der eigenen Schlachterei werden die eigenen Tiere sowie aus anderen Bio-Betrieben in Sachsen verarbeitet.

Nach der Führung sind wir ebenfalls über die Wiese zur Zschoner Mühle gelaufen. Dort haben wir uns um 13:30 Uhr  ausgeklinkt. Wir mussten ja noch rechtzeitig zurück ins Weltcafé, was dann um 15 Uhr pünktlich öffnete. Zu Fuß sind wir hoch nach Ockerwitz und dort mit dem Bus 92 zur Gotfried-Keller-Straße nach Cotta und weiter mit der Linie 12 zur Bünaustraße.

So etwas macht Lust auf mehr. Auch wenn ich 2 Minuten später wieder vergessen habe, wie einzelne Pflanzen heissen, finde ich die Zusammenhänge spannend und dass z.B. auf so einer Wiese weit mehr als nur “Gras” steht.

Vielen Dank an die BUND Regionalgruppe Dresden.

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Grüner Stadtbezirksbeirat, Software-Entwickler und Linux-Administrator, Rad- und Bahnfahrer, Löbtauer seit 1998, Co-Sprecher der Löbtauer Runde