Bald geht’s los in der Poststraße

Poststraße noch mit großen Bäumen

Es scheint nun ernst zu werden in der Poststraße. Ich bin gerade im Urlaub aber per Twitter hat man mich drauf hingewiesen, dass die Anwohner jetzt über die bevorstehende Baumaßnahme informiert wurden:

Offenbar gibt es jetzt sogar Zettel an den Bäumen mit einem Verweis auf diesen Blog. Das ist natürlich sehr freundlich. Von mir kommen die Zettel allerdings nicht und der Blog-Artikel zur Poststraße ist auch schon über ein Jahr alt und die Kommentarfunktion bereits geschlossen.

Nun denn, die Entscheidung für den Ausbau ist noch im “alten” Stadtrat gefallen. Dran zu rütteln ist da jetzt – nach meiner Kenntnis – leider nichts mehr. Trotzdem darf man sich hier gerne positiv wie negativ äußern. Aber bitte mit Argumenten und ganzen Sätzen 😉

@Jan: Danke für die Bilder. @Unbekannt: Danke für die Aushänge.

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Grüner Stadtbezirksbeirat, Software-Entwickler und Linux-Administrator, Rad- und Bahnfahrer, Löbtauer seit 1998, Co-Sprecher der Löbtauer Runde

12 thoughts on “Bald geht’s los in der Poststraße

  1. Hallo Alexander,
    auch wenn die Entscheidung zum Ausbau der Poststr. nach der “Vorzugsvariante” sehr wahrscheinlich nicht mehr geändert werden kann. Ergeben sich für mich trotzdem 2 Fragen, welche sich für mich aus den Diskussionen und Plänen nich ergeben.
    1. Welche Begründung gibt es für die Verbreiterung der Fahrbahn auf der Poststraße an sich? Das scheint ja nach den verschiedenen Plänen der festlegende Fakt zu sein. Ich stimme auch zu, das eher die Bünaustraße nach Zustand und Nutzungsintensität eine Sanierung nötiger hätte.
    2. Wie gewinnt man durch die Verbreiterung einer Straße mehr Stellflächen, wenn weiterhin Längsparkplätze beibehalten werden? Vorallem wenn im Bereich des Bünauplatzes wahrscheinlich die 4-5 Querparkplätze in Längsparkplätze umgewandelt werden müssen oder ganz wegfallen. Für mich sieht es so aus, als ob der Zuwachs an Parkplätzen einzig über einseitige Querparkplätze im Bereich der vorderen Poststraße (Kesselsdorferstr. bis Schillingstr.) realisiert wird. Wobei sich für mich auch nur für diesen Bereich die Sinnhaftigkeit gefällter Bäume erschließt.

    Ich denke wir könnten froh sein in Dresden noch viele Bäume und vorallem auch größere Bäume auf Straßen zu haben, die dem gesamten Stadtklima helfen, vor allem auch bei heißem Wetter in den letzten Tagen.

    Da du sich schon länger und intensiver mit diesem Thema beschäftigst, bist du vielleicht schon auf Antworten zu diesen Fragen gestoßen?

    Viele Grüße und weiterhin einen schönen Urlaub,
    Daniel

    P.S.: Weiß jemand was genaueres zu den Zetteln an den Bäumen? (Urheber?, allgemeine Information oder Abwendung der Bauaktionen?)

    1. Hallo Daniel,

      die Breite wurde vom Planer – soweit ich das noch im Ohr habe – damit begründet, dass auf Grund der angenommenen Verkehrsbelastung durchgehend ein Begegnungsverkehr möglich sein muss. Die Verkehrsbelastung hat er von der Anzahl der umliegenden Wohnungen abgeleitet. Ich weiss nicht, ob das eine echte Berechnung war oder nur “Bauchgefühl”. Mein “Anwohnergefühl” ist jedenfalls, dass das nicht notwendig ist und es eher zu eine Verkehrsverlagerung von der überfüllten Reisewitzer führen wird.

      Auf der Waldheimer hat man für den Begegnungsverkehr zwei Ausweichstellen angelegt. Dabei gehen natürlich ne Reihe Parkplätze verloren.

      Ja, wo kommt die Breite her? Die gesamte Fläche östlich der Straße bis zu den Hauseingängen wird einbezogen. D.h. die Fußwege kommen direkt an die Häuser. Nur westlich gehören die Gärten zu den Häusern. Mehr Parkplätze zu heute werden es dadurch nicht aber wohl mehr, als in den anderen Varianten. Neue Parkplätze entstehen tatsächlich nur zwischen Schillingstr. und Kesselsdorfer Straße.

      P.S. die 4-5 Querparkplätze am Bünauplatz waren wohl nie als solche vorgesehen bei der Platzgestaltung. Die werden einfach als solche genutzt und da es nicht stört, hat man das so hingenommen.

      1. Hallo Alexander,

        vielen Dank für die Antworten!
        Das mit dem “Anwohnergefühl” sehe ich ähnlich. So groß ist der Verkehr z.Z. nicht, dass breite Spuren benötigt werden. Ich danke auch nicht, dass der Anwohnerverkehr so stark zunehmen wird. Es ist ja nur noch wenig Platz in diesem Bereich für neue Wohnungen. Im Bereich der Poststr. könnte man sich auch sicher Ausweichstellen sparen, da die Doppeleinfahrten zu den Häusern, diese Funktion übernehmen könnten.

        Es bleibt natürlich sehr schade, dass die Bäume gefällt werden, vor allem wenn es wahrscheinlich nur auf ein “Bauchgefühl” von einer Person oder wenigen Personen zurückzuführen ist.

        Viele Grüße
        Daniel

  2. Hallo ,
    Ich wohne erst seit einem Jahr in der Poststraße und lese heute mit entsetzen von dem von dem Strassenbauvorhaben. Mir ist es völlig unergründlich warum zur Schaffung neuer Parkplätze die Bäume gefällt werden müssen, und nicht durch quer oder diagonale parkbuchten mehr Platz zu schaffen ist. Der Baumbestand machen doch gerade die Qualität dieses Gebiets aus.
    Sonst hätte man ja auch gleich in eine Platte ziehen können.

    Und gerade die letzten Tage haben doch wieder gezeigt welche kühlende Wirkung die Bäume als Schattenspender doch haben.

    Nun ist meine Frage bestehr irgenwie die Möglichkeit das Bauvorhaben zu kippen? Mittels Bürgerbegehren oder Petition.

    Schönen Gruß
    Marco

    1. Hallo Marco,

      mir ist kein Instrument bekannt, das Ganze zu stoppen.

      Das würde leider auch bedeuten, dass die Sanierung komplett ins Wasser fällt, weil die Fördermittel dann nicht mehr abgerufen werden können. Die Poststraße sollte die letzte Straße in Löbtau-Süd sein, die im Rahmen des Sanierungsgebiets überhaupt “grundhaft” saniert wird. Danach wird lange nichts mehr kommen 🙁 – bis sich irgendwann irgendwelche neuen Geldtöpfe öffnen.

      Die Bäume stehen wohl auch nicht alle gut bzw. es wird ihnen z.T. (wohl die dürren Dinger zw. Kesselsdorfer und Schillingstraße) kein langes Leben mehr prognostiziert. Später kommen deutlich mehr Bäume hinzu. Das ist das einzige, was mich da hoffen lässt. Aber es wird halt Jahre dauern, bis man wieder die kühlende Wirkung spüren kann.

      Kurz: ich war dagegen, bin immer noch nicht richtig dafür aber kenne auch keine Lösung.

      Viele Grüße

      Alexander

  3. Ich bin entsetzt von diesem erneuten Beispiel gedankenloser Willkür! Es ist absolut NICHT nachvollziehbar, warum an dieser Stelle a) die Straße verbreitert werden muss und b) die Bäume dazu gefällt werden müssen! Stattdessen setzt sich an dieser Stelle eine scheinbar lieb gewonnene Tradition unserer Stadtväter fort: Die Kahlsanierung. Unsere schöne, einst so grüne Stadt wird somit kontinuierlich zerstört und in eine öde, gesichtlose Betonwüste verwandelt.
    Es geht mir nicht ins Hirn, dass die Menschen nicht begreifen, wie wichtig gerade Altbäume für unser Stadtklima und -Erscheinungsbild sind! Sie stehen für Lebensqualität und machen ein Viertel erst wirklich wohnenswert. Ich kann mich meinem Vorredner mit Bezug auf die Platte da nur anschließen!
    Wütend macht mich, dass Menschen über derartige Kahlschläge entscheiden, die selbst wahrscheinlich im noblen und Vorallem grünen Viertel wohnen! Nie würden sie eine solche Entscheidung für den Baum vor ihrem eigenen Haus treffen.
    Vielmehr jedoch fassungslos macht mich die offenkundige Machtlosigkeit! Es muss doch möglich sein, zumindest seiner Abneigung dazu Ausdruck zu verleihen?! In Wessen Name wird denn hier noch Stadtpolitik betrieben? Lieber verzichte ich auf diese Fördermittel, wenn sie bedeuten, dass unsere Stadt eine bürgerfremde und gesichtlose Steinwüste wird.
    Ist schon einmal Jemanden aufgefallen, dass neu gesetzte Bäume nicht mehr wirklich wachsen? Also nix mit in einigen Jahrzehnten Schatten!

  4. Meiner Einschätzung nach liegt es an allen 4 Akteursgruppen hier in Dresden:

    1. Die Politik nimmt sich nicht die Zeit solche Planungen kritisch zu prüfen. Wir als FUSS e.V. haben letztes Jahr dazu eine Stellungnahme geschrieben, wo auch drin steht, dass für eine Wohnstraße lediglich 4,75m Breite ausreichen. Der Ortsbeirat hat (bis auf den Autor dieses Blogs) sich dazu nicht geäußert.

    2. Die Bevölkerung schaltet sich einfach zu spät ein bzw. gibt zu wenig Druck an die Verwaltung. In Dresen werden flächendeckend Fußwege verschmälert und alte Bäume gefällt. Und das seit Jahren. Wenn da deutlicherer Protest wäre, dann würde in Verwaltung und Politik evtl. in Zukunft sensibler damit umgegangen werden, z. B. wenn aufgrund von Protest Fördergelder liegengelassen werden müssten.

    3. Die Verwaltung lässt so eine Planung (in einer Stadt mit einer Uni, an der tlw. recht moderne Verkehrsplanung gelehrt wird) zu oder (das ist reine Spekulation) fordert so etwas auch noch. In einer Wohnstraße!!!

    4. Die ansässige Wirtschaft interessiert solche Sachen oft überhaupt nicht (außer Stellplatzzahl).

    By the way sei daran erinnert, dass auch die Zentralhaltestelle Tharandter Straße gerade beplant wird. Unter anderem soll ein Radweg mitten durch den Wartebereich (also die Fußwege-Verbindung Löbtau-Passage-Haltestelle) gezogen werden (statt vor dem Wartebereich, wie an vielen Haltestellen in Dresden). Auch hier haben wir eine Stellungnahme abgegeben.

    Mal sehen wie der neue Baubürgermeister mit diesen Planungsphilosophien in der Stadt umgeht.

    Grüße
    Frank Kutzner

    FUSS e.V./ Landessprecher Sachsen

  5. Hallo Frank,
    Da gebe ich dir unumwunden Recht! Die Menschen interessieren sich (noch) nicht für derartige Veränderungen in unserer Stadt. Noch ist ein Baum nur ein nachwachsender Rohstoff. Bis Einige begriffen haben, dass das Nachwachsen viel Zeit benötigt und einige Bäume schon gar nicht mehr wachsen wollen, wird es für unser einst so grünes Dresden zu spät sein.
    Ich gebe mir Mühe selbst auch mehr Protest zu leben und darauf aufmerksam zu machen, wo es sinnvoll und angebracht erscheint (www.baumMal.de).
    Wahrscheinlich ist mehr Mut erforderlich um die entsprechenden Instanzen einzubremsen!

  6. Es ist schon erschreckend, wie die Ewiggestrigen im Stadtplanungsamt in Auto-Auto-Über-Alles-Manier weiter versuchen die autogerechte Stadt zu verwirklichen.
    Klar, wenn mich Bäume bei meinem Vorhaben stören, dann prognostiziere ich denen auch ein baldiges Ableben.
    Hier wird auch einer Anwohnerstraße eine Umgehungsrennstrecke für Schleichverkehr gemacht.
    Müssen sich Fahrzeuge jederzeit begegnen können hätte einfach ein uneingeschränktes Halteverbot angeordnet werden können. Es gibt kein Recht auf kostenlose Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Jeder kostenlose Parkplatz kostet den Steuerzahler viel Geld, Sicherheit und Lebensqualität.

  7. Hallo Leute und insbesondere Hallo Anna,

    grundsätzlich bin ich froh, dass in diesem Blog anständig und in ganzen Sätzen geschrieben wird. Auffällig ist jedoch auch, dass sich hier scheinbar nur Leute eingefunden haben, die mit dem Vorhaben nicht einverstanden sind.

    Ich selbst wohne auf der Waldheimer Str., auf der, auch nach Umbau, kein sog. “Begegnungsverkehr” möglich ist und das nervt einfach nur. Es ist also weiterhin eng und dabei stehen sogar noch weniger Parkplätze als vorher zur Verfügung. Ich wäre daher dankbar für eine Zweispurigkeit, wie sie für die Poststraße geplant ist. Für mich haben Bäume vor der Haustür auch rein gar nichts mit Lebensqualität zu tun. Meine Lebensqualität spielt sich insbesondere hinter der Wohnungstür ab und hängt darüber hinaus von Faktoren wie Einkommen, Arbeitsplatz, Familie und vielen anderen Dingen ab. Garantiert aber nicht von der Anzahl der Bäume vor meiner Tür. Ich gehe mal stark davon aus, dass an der Stelle wo jetzt Wohnhäuser stehen, auch mal Bäume gestanden haben. Hätte man diese lieber stehen lassen und keine Wohnhäuser bauen sollen?

    Ich finde den Ausbau und die Sanierung der Poststraße gut, richtig und längst überfällig. Diese enge Holperpiste war, genau wie die Waldheimer Str., unerträglich geworden.

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