Neue Kurzzeitparkplätze an der Kesselsdorfer Straße

Die Stadt beginnt kommenden Montag, den 17. Oktober 2011 an der Kesselsdorfer Straße mit dem Bau von 25 neuen Kurzzeitparkplätzen. Bis Mitte November sollen diese Längsparker auf dem breiten Fußweg, der auch weiterhin als Radweg genutzt wird, mit Betonplaster angelegt werden.

 

Offenbar hat die Stadt noch einen Topf Geld gefunden um diesen 31.000 EUR teuren Umbau jetzt durchzuführen. Bereits im Juni, als Reinhard Koettnitz (Amtsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt) das Wegfallen der Parkplätze entlang der Kesselsdorfer Straße angekündigt hat, wurde der Vorschlag gemacht, doch zwischen der Poststraße und der Reisewitzer Straße den Bordstein abzusenken.

Nun baut die Stadt sogar zwischen Bünaustraße und Gröbelstraße. Und das in einer Rekordentscheidungszeit. Hat sie doch für die Umsetzung des Gerichtsurteils zur Radwegebenutzungspflicht entlang der Kesselsdorfer noch 10 Monate gebraucht um ein paar Schilder zu wechseln, so greift sie jetzt schon nach 4 Monaten zum Bagger.

Befördert hat das sicher die Unterschriftensammlung von CDU + Gewerbeverein.

Bleibt zu hoffen, dass jetzt wieder etwas Ruhe in den Streit um die Parkplätze entlang der Kesselsdorfer Straße kommt, dass die Autofahrer nicht mehr im Halte- und Parkverbot stehen und dass die Radfahrer sich vermehrt auf die Straße trauen.

 

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Grüner Stadtbezirksbeirat, Software-Entwickler und Linux-Administrator, Rad- und Bahnfahrer, Löbtauer seit 1998, Co-Sprecher der Löbtauer Runde

8 thoughts on “Neue Kurzzeitparkplätze an der Kesselsdorfer Straße

    1. Hallo Herr Platz,

      in meinem Blog-Beitrag bin ich etwas freundlicher in der Wortwahl 😉

      Jedenfalls finde ich diese Hintenrum-Aktion ziemlich schlecht.

      Das ist eine Flickschusterei die viel Geld kostet und nichts bringen wird. Die Parkplätze entstehen ja auch ausgerechnet auf der Seite, wo die wenigsten Geschäfte sind. Und ich bin mir nicht sicher, ob das Straßen- und Tiefbauamt auch an die Fußgänger und restlichen Radfahrer gedacht haben, die den Fußweg benutzt haben. Am Ende haben wir schlechte Parkplätze und einen Unfallschwerpunkt mehr.

      Damit verliert die Kesselsdorfer weiter an (nicht vorhandener) Attraktivität. Man kann eigentlich nur nen großen Bogen drum machen. Leider.

      Auch die Unterschriftenaktion von CDU+Gewerbeverein wird dadurch ja wertlos. Und da wird ja nun gefordert – was ich für richtig halte – dass man sich mal über ein Gesamtkonzept Gedanken macht. 3500 Unterschriften für die Tonne.

  1. Sorry,

    ich sehe das Problem schlicht von der anderen Seite.

    Ich halte erstens die Kesselsdorfer Str. durchaus für attraktiv. Wo kann man denn ein Gewerbe mit guter Verkehrsanbindung betreiben, ohne gleich 60-70 € Miete/qm zu bezahlen? Richtig an der Kesselsdorfer Str. Unsere bisherigen Umsätze haben ja auch gezeigt, dass man duchaus kostendeckend und gewinnbringend Gewerbe verschiedener Art dort betreiben kann.

    Auf welcher Seite die Parkplätze sind, ist eigentlich völlig egal, hauptsache wir bekommen ÜBERHAUPT welche. Sorry und allein die von uns gesammelten 600-700 Unterschriften von unseren Kunden haben gezeigt, dass die das ähnlich sehen. Man kann heutzutage kein Gewerbe mehr ohne Parkplätze in unmittelbarer Umgebung betreiben, stellen Sie sich mal eine autofreie Innenstadt vor… Die Geschäfte dort könnten schließen (und ihre Mitarbeiter/innen entlassen). Die Unterschriftensammlung hat aus meiner Sicht die Notwendigkeit klar gemacht, das war sicher auch der einzige Zweck den sie erfüllen sollte.

    Die Gefahrensituation, die Sie konstruieren, kann ich leider nicht erkennen. Wozu brauchen wir einen so breiten Fußweg (Fahrradweg gibts ja keinen mehr), das ne ganzen Fußballmannschaft nebeneinander laufen kann? Ich denke von den 6m Breite kann man problemlos 2m Parkfläche abtrennen…

    Selbstverständlich gebe ich zu, dass ich vor allem an mich selbst denke, Parkplätze sind für unsere Geschäfte extrem wichtig. Selbstverständlich denke ich an die investierten 200000 € und ich denke daran, dass die Geschäfte geschlossen werden müssen, wenn der Umsatz sich weiterhin verschlechtert.

    Ehrlich gesagt fand ich die Lösung MIT Radweg und Parkplätzen die sinnvollste, jetzt haben wir KEINEN Radweg und keine Parkplätze… Sorry, das ist aus meiner Sicht die allerschlechteste Variante. Ich hätte aber auch nicht gegen die Radwegbenutzungspflicht geklagt…

    Ich gebe Ihnen recht, die Entscheidung hätte vom Ortschaftsrat getroffen werden sollen, dafür ist der ja schließlich da, aber ehrlich gesagt bin ich im Nachhinein auch froh drüber, dass das nicht erfolgt ist. In Dresden sieht man immer wieder, dass wenn viele Leute gefragt werden, Entscheidungen sich über Jahre hinziehen können. So hat die Stadt einfach mal gemacht, ohne sich von jedem Bürger die Meinung einzuholen… Wir hätten ja auch nen Volksentscheid draus machen können…. Achja… Das hilft ja auch nicht.

    In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Ihnen die Meinung der Gewerbetreibenden näher bringen konnte. Denken Sie immer dran, ohne diese hätten viele Menschen keinen Job und kein Geld…

    1. Hallo Herr Platz,

      vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

      Ich respektiere Ihre Meinung aber ich teile sie nur zum Teil. Sie erwähnen z.B. mit keinem Wort, dass die Kesselsdorfer Straße heute mehr Parkmöglichkeiten hat als noch 2002 als das Straßenparken eingeführt wurde. So hat es zumindest Herr Koettnitz vorgerechnet. Leider hat er auch erklärt, dass die Kesselsdorfer Straße noch nicht reif für eine Sanierung ist. Platz genug wäre ja auf jeden Fall für alle.

      Bitte werfen Sie nicht alle Gewerbetreibende in einen Topf. Das klingt immer unglaubwürdig. So viel ich weiss, gibt es kein Sprachrohr, welches für alle sprechen kann.

      Warten wir ab, was das Gebastel der Stadt nun wird. Mich interessiert es brennend, wie sie die Parkplätze anlegen und die Fußgänger, ggf. Radfahrer führen. Eine Skizze oder einen Plan davon habe ich ja nicht gesehen.

      Bitte werfen Sie nicht immer alle Gewerbetreibende in einen Topf. Es sind ja z.B. auch nicht alle im gleichen Verein organisiert.

      1. OK, jetzt nochmal Butter bei die Fische, ich will ja hier nicht nur irgendwas behaupten. Das machen andere schon.
        Also mal kurz gegoogelt und eines von 1000 Beispielen gefunden, die genau das Gegenteil zeigen: Die erste Fußgängerzone in Deutschland: http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/fussgaengerzone.htm

        Auf Nachfrage kann ich gern noch 100 weitere Beispiele googeln, dafür würde ich dann allerdings eine Rechnung stellen 😉

  2. Zitat: “Man kann heutzutage kein Gewerbe mehr ohne Parkplätze in unmittelbarer Umgebung betreiben, stellen Sie sich mal eine autofreie Innenstadt vor… Die Geschäfte dort könnten schließen (und ihre Mitarbeiter/innen entlassen). ”
    Das ist einfach Humbuk.

  3. Hallo Herr Krause,

    Ihr Link drückt EXAKT meine Sorgen aus. IN der Fußgängerzone werden die Geschäfte sicher profitieren, wir haben unsere Geschäfte aber außerhalb der geplanten Fußgängerzone. Profitieren wird sicher die Löbtau-Passage mit den unmittelbar benachbarten Geschäften, Verlieren werden die restlichen 9ß% Händler auf der Kesselsdorfer Str. sein.

    Wenn Sie meine Aussage für Humbug halten, dann sollten Sie mal an einem Samstag in die Innenstadt oder in den Elbe-Park fahren. Schauen Sie sich auf den umliegenden Parkplätzen um und sagen mir hinterher nocheinmal, dass autofreie Innenstädte die Geschäfte beleben!

    Im Übrigen habe ich eine Frage an Sie als Fahrrad-Experten: Warum verlangt denn die Stadt horrende Gebühren für das Aufstellen eines Fahrradständers? Wir haben unsere Fahrradständer abgeschafft, weil uns die monatlichen Kosten an die Stadt zu teuer waren. Ich würde mir wünschen, dass der Fahrradclub da viel mehr Lobbyarbeit dahingehend betreibt. Ich bin sicher, wenns kostenlos wäre, würden viel mehr Einzelhändler Fahrradständer aufstellen.

  4. Sorry, ich habe gerade gelesen, das “festinstallierte” Fahrradständer kostenlos sind. Ich denke ich sollte mich vorher etwas besser informieren. Entschuldigung dafür.

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