Mehr oder weniger Autos in Dresden? – Kleine Nachhilfe in Verkehrsplanung für die FDP

Heute flatterte mir der Offene Brief von Professor Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens vom Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung der TU-Dresden an die Stadtratsfraktion der FDP in mein Postfach.

Oje, schon wieder das alte Streitthema Kfz-Verkehr in der Stadt…

Aber nein, es macht wirklich Spaß, die acht Seiten zu lesen! Professor Ahrens fühlte sich von der Äußerung von Holger Zastrow (FDP Stadtrat) offenbar in seiner Wissenschaftsehre gekränkt und sah sich veranlasst, ein paar Zusammenhänge klarzustellen und ein bisschen Nachhilfe zu geben.

Das liest sich prima als kurze Einführung in die Verkehrsplanung und auch in den Dresdner Verkehrsentwicklungsplan 2025plus, der auch schon bei uns im Ortsbeirat Cotta behandelt und positiv verabschiedet wurde.

Zwar wächst Dresden, aber die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner stagniert bei ca. 433 (Stand 2008). Dagegen wuchs die Zahl der Fahrräder pro 1.000 Einwohner von 689 auf 750 (2003 bis 2008). Die Verkehrsplaner gehen auch davon aus, dass die Verkehrsprognose 2025 zu hoch liegt und alle damit begründeten Bauvorhaben zu groß dimensioniert wurden und werden. Eine neue Prognose soll 2014 erarbeitet werden.

Leider bezweifle ich, dass die FDP sich die Inhalte des Offenen Briefes zu eigen macht. Dann müsste sie nämlich zum großen Förderer des Öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs werden, um Platz auf den Straßen zu schaffen. Eine solche 180-Grad-Wendung traue ich den aktuellen Köpfen aber nicht zu.

Vielleicht ist es 2014 aber auch völlig egal, was die FDP denkt?

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

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Grüner Stadtbezirksbeirat, Software-Entwickler und Linux-Administrator, Rad- und Bahnfahrer, Löbtauer seit 1998, Co-Sprecher der Löbtauer Runde

3 thoughts on “Mehr oder weniger Autos in Dresden? – Kleine Nachhilfe in Verkehrsplanung für die FDP

  1. Danke fürs Veröffentlichen! Angenehm klare, sachlich begründete Aussagen. Eine so deutliche Festlegung hinsichtlich des Verkehrs auf der Waldschlösschenbrücke hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet.

  2. Der offene Brief bereitet tatsächlich größte Freude bem lesen. Auf etwas süffisante Weise entlarvt er die Aussagen von Herrn Zastrow als sachlich unbegründet und ideollogisch motiviert. Sehr lesenswert!

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